Die Helligkeit des Tageslichts hängt stark von geografischen Lage, dem Wetter und der Jahres- oder Tageszeit ab. Auch wenn von diesen Faktoren abhängig natürliches Licht durch Fenster in die Räume einfallen kann und diese beleuchtet, reicht es in der Raumtiefe meist nicht aus. Mit biologisch wirksamer künstliche Beleuchtung kann dann die Innenbeleuchtung ergänzt werden!
zu 1. und 2.: die Beleuchtungsstärke ist abhängig von der Leuchtkraft der Lichtquelle, deren Einstrahlwinkel und von deren Abstand zum Lichtempfänger. An einem wolkenlosen Sommertag werden in der Sonne ca. 100.000 Lux, im Schatten ca. 10.000 Lux erreicht, in Büroräumen hingegen beträgt sie nur ca. 500 Lux. Bereits ab 500 bis 1.500 Lux zeigt sich eine biologische Wirksamkeit, therapeutisch effektiv wird sie ab 2.000 Lux.
zu 3.: damit Licht seine Wirksamkeit entfalten kann, muss es wie beim Himmel großflächig und von oben und vorne ins Auge fallen
zu 4.: die Farbtemperatur erstreckt sich von gelblich, warmweißem Licht [3.000 Kelvin] bis hin zu bläulich, kaltweißem Tageslicht [5.777 K]
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur
Die Farbtemperatur spielt bei der biologischen Wirksamkeit eine entscheidende Rolle - während warmweißes Licht entspannend und beruhigend wirkt, regt kaltweißes Licht an und fördert die Aktivität. Von Taglichtlampen spricht man bei einer Farbtemperatur von 4.000 bis 6.500 K. Deren Spektren enthalten einen höheren blauen Anteil, der vom Menschen als angenehm empfunden wird und spezielle Fotorezeptoren auf der Netzhaut im Auge verstärkt reizt. Lampen in dieser Spektrumbreite werden daher für therapeutische Zwecke zur Stimmungsaufhellung und Förderung der Aktivität eingesetzt.
zu 5. Mit zunehmender Lichtintensität erhält die innere Uhr die Mitteilung, dass der Tag beginnt und stimmt ihre Hormon- und Bodenstoffproduktion hierauf ab (siehe Kasten rechts).
Klaus Pickel-Walb
Herbst- und Wintermonate schlagen bei vielen Menschen durch schlechters Wetter mit wenig Sonne und kürzer werdenen Tagen aufs Gemüt, einige jedoch werden hierbei regelrecht depressiv, man spricht dann von einer saisonal bedingten Depression (SAD). Aber auch durch lange Flugreisen über mehrere Zeitzonen hinweg kommt die innere Uhr - der Tag-Nacht-Rhythmus - durcheinander, Licht und Dunkelheit treten zu ungewohnten Zeiten auf, man spricht vom sog. Jetlag.
Die Folge: Zwei Hormone im Gehirn, die den Schlaf-/Wachrhythmus regulieren geraten ins Ungleichgewicht. Die Menge des Schlafhormons Melatonin erhöht sich, während die Produktion des Glückshormons Serotonin abnimmt. Steigt die Melatonin-Konzentration im Gehirn wird der Körper in den „Schlafmodus“ versetzt, wodurch ein Gefühl von Müdigkeit und Schlappheit entsteht und die Laune sinkt.
Besteht ein Missverhältnis beider Hormone versucht der Körper den Mangel auszugleichen, welches sich auch auf das Essverhalten auswirken kann, denn Zucker und einige Inhaltstoffe von Schokolade wirken sich direkt in den Gehirnzellen dadurch aus, dass wieder mehr Serotonin zur Verfügung gestellt wird. Damit läßt sich auch die feststellbare vermehrte Lust auf Süßigkeiten und Heißhunger in der dunkleren Jahreszeit erklären.
Die Produktion des Hormons Melatonin erfolgt im Zwischenhirn durch die Zirbeldrüse (Epiphyse) unter Einfluß von Tag und Nacht. Hierbei wird die über das Auge wahrgenommene Lichtmenge an einen Zellhaufen (Nucleus suprachiasmaticus - SCN) gemeldet, der die "innere Uhr" darstellt. Bei zunehmender Dunkelheit wird vermehrt Melatonin erzeugt und erreicht gegen 3 Uhr nachts ihren Höhepunkt, mit zunehmender Helligkeit verringert es sich. Melatonin hemmt gleichzeitig den Botenstoff Serotonin. Botenstoffe (Neurotransmitter) sind verantwortlich für die Informationsübermittlung zwischen den Gehirnzellen - nur wenn sie ausreichend vorhanden sind Vitalfunktionen und Denkprozesse möglich, die sich wiederum auf die Psyche auswirken. Serotonien steigert das Wohlbefinden, motiviert und hellt die Stimmung auf - besteht ein Mangel kommt es zu depressiven Störungen.